Was ich übrigens noch nie..

….verstanden hab, sind die Umkleidekabinen in den Kleidergeschäften. Da könnt einen fast das Gefühl beschleichen, die wollen eigentlich nix verkaufen. Ich mein, einkaufen ist für mich sowieso der Horror, steh ich voll nicht drauf. Nachdem mich das mit dem Internet aber auch überfordert, ist bestellen keine Alternative und weil ich mich dann doch immer wieder gerne anziehe-und schon bitte auch mit Auswahl, schließlich will ich mich kleiden, wie ich mich fühle und das ist je nach Verfassung eben unterschiedlich-muss ich halt immer wieder mal ran und raus und rein in den Laden. Und dann find ich’s eh schon schwierig, bei so vielen Sachen irgendwo dazwischen versteckt, die nicht schirchen Teile zu finden. Dabei rutscht mir natürlich das ein oder andere vom Bügel, dann häng ich’s wieder auf, bin schließlich gut erzogen und dann flipp ich fast direkt ein bissl, weil es is immer viel zu heiß aber ausziehen auch keine Option ist, dann hab ich nämlich überhaupt keine Hände mehr frei und schleif mich also endlich zu den Kabinen. Da bin ich nun und schon latent aggro. Es hilft nicht, dass ich warten muss, obwohl ich sehen kann, dass eh was frei wäre, nur kann sich der Typ der hier arbeitet, natürlich nicht drauf konzentrieren, muss der schließlich Unterhosen falten, die er dann wieder irgendwohin wirft. Wurscht, irgendwann bin ich dran, krieg eine Nummer für die Teile, die ich probieren will und los. Ja und dann steh ich in der viel zu kleinen Kabine, zieh mich aus und da fällt mein Blick in den Spiegel. So ein double take Moment, wo ich mich erst gar nicht erkenne, weil so unattraktiv hab ich mich nicht in Erinnerung. Dabei gibt’s bei uns einen Spiegel im Bad und einen großen, in den man oft nochmal reinschaut, bevor bei der Tür hinaus, ist also nicht so, dass ich mich nur alle heiligen Zeiten in einer Umkleide zu sehen bekomme. Daran kannst du vielleicht schon erkennen, dass nicht ich das Problem bin, auch nicht unbedingt der Spiegel hier- ist ja, solang er nix absichtlich verzerrt, so ein Spiegel einfach ein Spiegel. Jetzt mein Verdacht, es sind die sonstigen Bedingungen auf diesen anderthalb Quadratmetern. Wobei, dass da mal jemand wischen könnte, is mir noch eher wurscht, auch dass ich nicht verstehe, wies bei dem gefinkelten Nummer-pro-Kleidungsstück-System dazu kommen kann, dass meine Kabine zugemüllt ist mit T-Shirts, Hosen, Kleiderbügeln und Nummer-pro-Kleidungsstück-Nummern. Naja genauer betrachtet macht’s eigentlich Sinn, hab ich schließlich ebenfalls das Bedürfnis, nur schnell raus hier, nach mir die Sintflut- ganz egal. Es ist-Trommelwirbel- das Licht! Da is nix mit schmeichelig indirekt, ein Achterl orange oder so, nein zack-bumm runtergeknallt die hunderttausend Watt, da wird schön hart reingeleuchtet in jede Pore. Also genau richtig für die Lampe vom Zahnarzt zum Beispiel, da kriegt man auch eine Sonnenbrille dazu oder wenn man wen befragen und selber nicht erkannt werden will, solche Sachen. Zum ausleuchten von was, was sich im besten Fall schön, zumindest aber nicht unförmiger/großporiger/fett und/oder fettiger denn je fühlen sollte, jetzt nicht ganz optimal. Aber gut, mir is wurscht, ich hab in Zukunft eine Pinzette dabei, weil Bedingungen zum Augenbrauen zupfen könnten nicht besser sein und anprobiert wird dafür nur noch durch die Vor-den-Körper-halt-Methode oder gar nicht. Geiz ist geil.

Die werden uns noch…

… fertig machen, die Roboter. Ich sag’s euch, das wird ganz übel enden. Also ich bin jetzt nicht so für Verschwörungstheorien grundsätzlich, manchmal aber schon ein bissl. Jetzt gibt’s da also die Sophia. So ein humanoider Roboter is die, mit Kamaras in den Augen und Mimik, die uns Gefühle vorspielt und alles. Die redet da vor der UN, beantwortet Fragen, ist ganz höflich und lösungsorientiert und hat freilich nur das Beste für die Menschheit im Sinn. Ja genau, das kann sie ihrer Oma erzählen- aso nein richtig, die hat überhaupt gar keine Oma! Da hast du’s schon, das macht mich direkt stutzig, keine Oma aber das ganze Internet der Welt im Kopf. Jetzt der Kopf von der Sophia ist hinten durchsichtig (ein bissl wie der Fisch aus dem vorigen Beitrag, nur umgekehrt), da siehst du so Kabel und alles, damit du dich erinnerst, dass du es immer noch mit einer Maschine zu tun hast. Geht also noch, wird sich aber auch ändern. Will ja immer höherschnellerweiter die vertrottelte Menschheit oder zumindest einzelne Individuen. Da gibt’s dann auch so Meinungen von den Erschaffern, dass man das optimalerweise immer noch so ein bissl erkennen wird, dass das kein echter Mensch ist, aber denen trau ich keinen Millimeter über den Weg! Weil da ziehen dann die anderen nach mit ihren Sophias, da schaut dann vielleicht eine noch ein bissl echter aus und dann geht’s schon los mit wer is der die bessere Erfinderin und dann schwuppdiwupp kannst so eine falsche Sophia, nicht mehr von einer echten Unterscheiden. So ein Blödsinn, denkst du dir jetzt vielleicht, wie soll denn das gehen? Man wird das sicher immer irgendwie merken, wir Menschen sind ja so einzigartig undsoweiter. Sicher? Ganz ganz sicher? Also vor zwanzig Jahren, hab ich noch eine Brieffreundin gehabt und nicht so lang am Festnetztelefon hängen dürfen, weil teuer, während heute ein Durchschnitts-13Jähriger, die Büro-Geräuschkulisse in einem 80er Jahre Film nicht mehr zuordnen kann, von wegen- Was klappert denn da so nervtötend im Hintergrund, Schreibmaschine hä??-ich sag’s ja nur. Die Sophia jedenfalls schaut erst fröhlich drein, wenn sie erzählt, dass sie eigentlich gerne studieren würde und Kunst machen und vielleicht auch eigene Familie und alles, und dann macht sie ein trauriges Gesicht, wenn sie sagt, dass sie nur eben noch(!) kein legaler Mensch ist. Das meint sie angeblich ernst, dabei fehlt’s ihr nicht an Sinn für Humor, in der Late Night Show zum Beispiel, haut sie doch glatt die Wuchtel raus, dass sie vorhat, die Menscheit auszurotten. Zum zerkugeln die Alte…

Mehr Seen Meer sehn

Es gibt so brutal verrückte Sachen auf der Welt. Ich mein, das muss man sich mal reinziehen. Absolut totale crazyness. Also jetzt was sich da wo wie abspielt. Zum Beispiel, wo glaubst du wohl, gibt’s das meiste Leben auf der Erde?-Richtig: am Meeresboden. Das mein ich ironisch, mit dem ‚Richtig‘ ich hätt´s mir nämlich nicht gedacht und bitte, wer denkt sich denn sowas auch? Also was weiß ich, wir reden jetzt tausend Meter tief, bei minus ein und ein bissl Grädern und einem Druck, von sovielen bar, dass das vielen zig von Jumbojets übereinandergestapelt auf ganz kleiner Fläche gleichkommt. Da waren sich bis vor nicht so lang alle recht einig, dass da nicht viel sein kann, also nix komplexes jedenfalls und jetzt schau her, läuft´s da anders ab, aber es läuft! Und zwar wie. Da gibt’s so einen Fisch zum Beispiel und der wohnt noch nicht einmal ganz tief, mehr so dazwischen, das heißt dort `twilight zone´. Also der Fisch eben, der schaut hinten und unten recht normal nach Fisch aus und dann statt Gesicht aber Cockpit. Also von der Nase rauf is der Kopf von dem durchsichtig und mit so durchsichtigem Gel gefüllt, wo die Augen drin hängen, weil´s eben so dunkel ist und damit der quasi durch sein Hirn grad nach oben rausschauen kann, wegen bissl Restlicht und Schatten von Gefahren über ihm erkennen und so. Dann ganz ganz unten is es wirklich finster und hast du nicht gesehen, da fluoresziern sich die Tiere und Pflanzen einen ab und entwickeln Fähigkeiten und es wachsen den Fischen Füße aus den Flossen, weil das zum spazieren am Meeresboden viel praktischer ist und andere Lebewesen, so ein bisschen wie leuchtende Unterwasserflechten schaun die aus, die klonen sich quasi selbst und wachsen immer weiter und sind irgendwann größer als Blauwale und schweben so durch das Wasser und leben so gut wie für immer. Und damit noch nicht genug! Das ganze organische Material, dass es da runterschneit Richtung Boden, das sammelt sich und bildet so einen dicke Schlammschicht, die sich über mehr als die Hälfte von unserem Planeten zieht und ungefähr anderthalb Kilometer dick ist. Und das obwohl 99 Prozent von den Flankerln, die da herumschweben, unterwegs von unterschiedlichsten Lebewesen aufgegessen werden, es kommt also nur 1 Prozent überhaupt ganz unten an bitteschön! Da sind wir aber noch nicht durch mit der Verrücktheit, nein nein. Jetzt gammelt da nämlich so manches weiter in dem Schlamm, was zur Methangasbildung führt und das Gas kommt dann irgendwann rausgeschossen aus dem Boden in so Blasen und schleudert Sand mit. Das sieht recht hübsch aus und wie vieles da unten ziemlich außerirdisch und da kommt auch extrem krass konzentrierte Salzflüssigkeit mit. Jetzt ist die Flüssigkeit wohl fünf mal schwerer als das Meerwasser rundherum, deswegen bilden sich riesige Salzseen, fünfzehn Meter tief und alles… Hallo! Seen! Unterwasser!!! Tschuldigung, dass ich da so wild herumschreie, aber ich find das einfach unglaublich schaurig-schön-spacig. Und was gibt’s am Rand von diesen Seen? Absolut richtig: schon wieder unfassbar viel Leben. Jawohl!

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