…ich glaub, ich bin eine schlechte Verreiserin. Also ich bin gern verreist, im Sinne von weg, aber eben das vorher nicht so. Dann denk ich mir, vielleicht is es ja das Alter, dass man da vernünftiger wird, sprich sich mehr anscheißt. Eh zurecht irgendwie, viertausendmillionefünfundsiebzig Sachen könnten einem schließlich passieren, wenn man da mal anfängt drüber nachzudenken, also ich sag nur: Hundertstes-Tausendstes. Jetzt nur der Faktor mit der „Fremde“ eher irgendwas. Also von wegen Gefährlichkeit und so. Weil logo, so fängt’s schon an, wenn ich in ein Flugzeug steig, direkt mehr Risiko damit abzustürzen, als an Land zum Beispiel, gleiches mit Boot und untergehen oder eben jedes andere Verkehrsmittel. Also am sichersten vermeintlich gar nicht erst vor die Tür. Jetzt nur blöd, das mit den meisten Unfällen, die alle immer im Haushalt passieren. Wo also hin? Vielleicht Kompromiss, weiß ich, ganz vorsichtig im Garten. Nur kann dir halt auch passieren, dass du da mit Lichtschutzfaktor 30 im Halbschatten sitzt, ganz umsichtig deinen koffeinfreien Kaffee trinkst und parallel stürzt ein Flugzeug ab, in dem du nicht drinsitzt, weil fliegen zu gefährlich und überhaupt ökologischer Fußabdruck vielleicht und dann fällt dir unverhofft die Turbine auf den Kopf, heiterer Himmel und alles. Und da wär dir vielleicht im Vergleich gar nicht soviel passiert vom Flugzeug aus, wenn zum Beispiel super Pilot mit einsA Notlandung oder so. Weiß ich schon, Statistik und Wahrscheinlichkeit und alles, aber davon kannst dir halt unter so einer Turbine auch nix kaufen. Also mein Fazit bei derlei Gedankengängen immer: Leben eben lebensgefährlich, is so. Und wenn schon Statistik, bitte Folgendes: da ist angeblich die eigene Geburt, das Gefährlichste überhaupt auf der Welt. Sprich, wennst das überlebt hast, so gut wie gewonnen. Wahrscheinlichkeitstheoretisch übrigens so, dass wenn ich mir da eine Situation ausmal, direkt unwahrscheinlicher oder sogar voll unwahrscheinlich also fast schon ausgeschlossen, dass es so jemals passieren wird. Das hat was zu tun mit unendlich vielen Möglichkeiten und so weiter. Ich versuch mir eh immer nix vorzustellen überhaupt. Aber das halt auch ein bissl rosaroter Elefant. Und da hat’s der Elefant vielleicht besser, weil sich der alles merkt und dann wird der klüger, nehm ich an. Ich merk mir auch viel, nur bei der Anwendung happerts. Ich könnt mich ja auch einfach mal erinnern, dass noch jedes Mal alles gut war und mit meiner Vorstellung im Vorfeld noch nie was zu tun hatte. Weil das weiß ich sogar schon von meinem Opa, sprich alte Weisheit, dass es nämlich erstens immer anders kommt und zweitens als man denkt. Macht also wirklich keinen Sinn das Gekopfe und wenn schon denken, dann nicht in die Zukunft, weil die unendlichen Variationen sind so viele, da wirst im Leben nicht fertig, da brauchst erst gar nicht anfangen mit ausmalen. Da schau ich besser zurück, wenn ich schon wohin schaun muss unbedingt und dann seh ich, dass ich noch jedesmal das effektive Erleben des Ungewissen, also sowas von, genossen hab. Hängt vermutlich damit zusammen, dass es sich- Gott sei Dank- auflöst oder auch nie wirklich existiert hat, in jedem Fall spätestens wenn’s passiert, gar nicht mehr ungewiss ist. The Future is Now.